ein Kurzfilm
„Ein Körper, eine Stadt, meine Mutterstadt mit etlichen Straßen, Abzweigungen, Schlaglöchern, Getümmel. Ich sehe da keine Ruinen. Meine Mutterstadt und ich. Wir sind ein bisschen in die Jahre gekommen. Zart, rau, rissig, ruiniert. Geschmeidig. Stein. Oder Haut? Es ist mehr Haut geworden um uns, mehr Stahl, nein weniger. Meine Mutterstadt und ich. Ich sehe da keine Ruinen. Ich habe nicht vergessen, wie der Asphalt nach und nach aufgerissen ist, wie sich Knicke gebildet haben, Risse, im Boden, in der Haut. Ich kann da keine Ruinen erkennen. Nur die Verklärung von Ruinen, ein nostalgisches Panorama. Schön ist das.“
In „mutterstadt“ wird der in die Jahre gekommene Stadtraum der Ruhrgebietsstadt Dortmund zu einer Analogie des alternden weiblich gelesenen Körpers: Ort vermeintlich vergangener Schönheit und eingeschriebener Erinnerung. Ausgangspunkt des Films ist die Annahme, dass sowohl der menschliche Körper als auch der Stadtraum Archive sind: Welche städtischen Topografien ähneln dem menschlichen Körper? Was haben die Stadt und der Körper als Speicher von Erinnerungen gemeinsam?
„mutterstadt“ ist das erste von zwei Projekten, in dem sich schubert-stegemann mit der Analogie von Körper und (Ruhrgebiets-)Stadt beschäftigen.
Konzept/Regie:
schubert-stegemann
Bildregie/Color Grading/Montage:
Mirella Drosten
Akteurinnen:
Anne Grundmann, Sylvia Reusse
Sounddesign:
timecode audio
Drehbuch:
schubert-stegemann
Komposition:
Chiara Strickland
Script consultance:
Mirella Drosten
Maske: Laura Menke
Kostüm: Theresa Mielich
Kameraassistenz: Lisa Wicander
Produktionsleitung: schubert-stegemann
Förderer: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Landesbüro Freie Darstellende Künste