eine Konzeptentwicklung
„hfg3000“ ist eine künstlerisch-museumspädagogische Konzeptentwicklung zur Vermittlung des Genres Audiowalk für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren im Auftrag des Museums Ulm/HfG-Archiv.
Heutige Diskurse werden von Jugendbewegungen wie „Fridays for Future“ und „Die Letzte Generation“ auf eine Weise geprägt, wie es zuletzt wahrscheinlich nur die so genannte 68er-Generation vermochte. Nach einer längeren Phase scheinbarer Politikverdrossenheit hat eine weitgreifende Politisierung insbesondere jüngerer Menschen stattgefunden. Auch nach dem 2. Weltkrieg sah sich eine junge Generation mit der Neugestaltung von Gesellschaft und Zukunft konfrontiert. So gründete sich beispielsweise die Hochschule für Gestaltung in Ulm als Ausbildungsstätte mit demokratischem Impetus und politischem Anliegen. In der Beschäftigung mit Jugendbewegungen und den von ihnen angestoßenen Umwälzungsprozessen fällt auf, dass sich Merkmale von politischem Aktivismus ähneln, auch wenn die jeweiligen Mittel und Anliegen sich unterscheiden: Welche Identifikationspunkte und Ähnlichkeiten finden Jugendliche in historischen Persönlichkeiten? Wie übersetzen sie deren Praxis ins Heute? Und lässt sich so aus Geschichte lernen?
Diese Fragestellungen waren der Ansatzpunkt von „hfg3000“: In der Beschäftigung mit dem Medium „Audiowalk“ und der Überlegung, welche Themen darin für Jugendliche interessant sein könnten, konzipierten schubert-stegemann einen Workshop für das Museum Ulm. Dieser widmete sich zunächst der Vermittlung verschiedener Aspekte der HfG-Geschichte. Dem schloss sich ein Praxis-Teil an, in dem die Jugendlichen sich bei der Erstellung eines Hörbeitrags ausprobieren konnten.
In dem Versuch, Jugendlichen künstlerische Teilhabe zu ermöglichen, setzten sie als Expert:innen ihrer eigenen Zielgruppe eigene inhaltliche Schwerpunkte und wurden so eingeladen, als Gestalter:innen zu wirken. Hierfür standen große Teile des historischen Gebäudes und der Ausstellung des HfG-Archivs als Experimentier- und Erfahrungsfeld zur Verfügung, um sich mit der Geschichte und Architektur des Hauses auseinanderzusetzen. Nach einem tontechnischem Coaching produzierten die Jugendlichen im Workshop eigenständig kurze Audiostücke für einen potentiellen Audiowalk. Dafür nahmen sie O-Töne und „Atmos" auf, experimentierten mit unterschiedlichen Textformen und montierten diese zu eigenen Audio-Beiträgen.
Konzept/Workshop-Leitung/Organisation:
schubert-stegemann
Kooperationspartnerin Museum Ulm:
Pia Jerger
Tontechnische Unterstützung:
Jens Schalle
Pädagogische Beratung:
Radikale Töchter
Gefördert im Rahmen von „Weiterkommen!“
Zentrum für Kulturelle Teilhabe (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg)